Nun ja, das KI von der Polizei und BKA den Datenschutz umgeht ist nun keine Überraschung, nicht nur in Deutschland:
»[…] Das BKA nutzte nach Informationen des BR Millionen Bilder aus einer Polizeidatenbank, um Gesichtserkennungssoftware zu testen. Ob das legal war, ist fraglich. Der Fall zeigt, wie Sicherheitsbehörden beim Umgang mit Daten in rechtlichen Grauzonen operieren. […]«
🧵 …ach ja wirklich, echtzeit erkennung ist keine Überwachung, was denn sonst? Wir dabei zufälligerweise Menschen als Täter erkannt, egal ob sie es sind oder nicht?
»Echtzeit-Gesichtserkennung: Wachsende Sorgen wegen biometrischer Überwachung:
Anwälte und Oppositionspolitiker fordern Aufklärung über die Einsätze eines heimlichen Kamerasystems in Sachsen und Berlin sowie den BKA-Test mit Echtdaten.«
Das bayerische LKA hat Software von #Palantir vergangenes Jahr offenbar illegal getestet. Jetzt kommt raus: Auch das #BKA hat Tests von Software zur #Gesichtserkennung mit Mio. Fotos durchgeführt - ebenfalls auf fraglicher Rechtsgrundlage. Recherche von @rebeccacie und Max Zierer für @BR24
Das #BKA nutzte nach unseren Infos Millionen Bilder aus einer Polizeidatenbank, um Software zur #Gesichtserkennung zu testen. Ob das legal war, ist fraglich. Der Fall zeigt aber, wie die #Polizei beim Umgang mit Daten in rechtlichen Grauzonen operiert:
Gesichtserkennung - BKA nutzte Millionen Polizeifotos für Software-Test
Das BKA nutzte nach Informationen des BR Millionen Bilder aus einer Polizeidatenbank, um Gesichtserkennungssoftware zu testen. Ob das legal war, ist fraglich. Der Fall zeigt, wie Sicherheitsbehörden beim Umgang mit Daten in rechtlichen Grauzonen operieren.
Sächsische Polizei hat ein heimliches Überwachungssystem mit hochauflösenden Videokameras & biometrischer #Gesichtserkennung quasi in Echtzeit installiert⁉️🤬
Ein in Sachsen entwickeltes und unter Anderem nun im Rahmen der Amtshilfe (!) in Berlin eingesetztes, mobiles Überwachungssystem nimmt Kennzeichen von durchfahrenden Kraftfahrzeugen sowie Gesichtsbilder der Fahrzeuginsassen auf und vergleicht die Aufnahmen automatisiert und beinahe in Echtzeit mit Bestandsdaten.
Aber keine Sorge, laut Berliner Innensenat erfolgt der Einsatz natürlich nur „zur Identifizierung von Tatverdächtigen und zur Aufhellung von Fluchtrouten und bei der Tat genutzten Wegen bekannter Tatverdächtiger“.
Entwicklung und Betrieb ist natürlich Geheimsache, daher wissen wir nicht, in welchen Fällen das System mit welcher Trefferquote eingesetzt wurde.
Schön auch, dass als Rechtsgrundlage für diese biometrische #Überwachung einfach Mal auf die Rasterfahndung zurückgegriffen wurde - man ahnt schon, dass auch die dafür notwendige Abwägung ob ein minderes Mittel womöglich ähnlich effektiv wäre, Geheimsache ist.
@sylkegruhnwald sprach mit Strafrechtsprofessorin Monika Simmler zu #Ethik und Gefahren von Open Source Intelligence, also der Nutzung öffentlicher Informationen für die Strafverfolgung. Dabei wird intensiv die Problematik der #Biometrie erläutert.
Simmler vertritt dabei die Ansicht, dass #Gesichtserkennung durch CH-Behörden aktuell verboten sei, da nicht explizit erlaubt.
#DNIP hat übrigens schon 2021 die Firmen kritisiert, welche solche globalen #Gesichtserkennung|ssysteme betreiben (und auch ihr, ähm, seltsames Verständnis zu Datenschutz sowie Offshoring). Der Fokus damals #ClearviewAI, mit kurzem Abstecher zu #PimEyes, welche im #Simmler-Interview ⬆️ auch Thema ist.
Es gibt viele Beispiele die aufzeigen, wie die vielbeschworene Digitalisierung und "Smartifizierung der Welt" vor allem eine Transformation in eine noch autoritärere und repressivere Zukunft bedeuten kann.
Die biometrische Überwachung/Verfolgung von Frauen in Iran und von Kriegsdienstverweigernden in Russland sowie die Zero-Covid-Politik des chinesischen Staates sind aktuell offensichtliche Beispiele dafür. Und auch im Überwachungskapitalismus des "demokratischen Westens" werden solche Entwicklungen schon seit einer ganzen Weile auf hohen Ebenen herbeigesehnt, wie z.B. das Dokument "Smart City Charta" von Bundesinstituten und dem Bundesumweltministerium aus dem Jahr 2017 zeigt.
Eine schön deutliche Einordnung dieses Dokuments (im Rahmen einer vergangenen Veranstaltung) findet sich hier:
Journalisten hatten Bilder von #DanielaKlette mit einer kommerziellen Suchmaschine entdeckt. Viele verlangen jetzt, die #Polizei sollte solche Gesichtersuchen auch einsetzen dürfen. Aber bei der Diskussion um die Fahndung nach den Ex-RAF-Mitgliedern geht einiges durcheinander. Ein Kommentar.
Journalisten hatten Bilder von #DanielaKlette mit einer kommerziellen Suchmaschine entdeckt. Viele verlangen jetzt, die #Polizei sollte solche Gesichtersuchen auch einsetzen dürfen. Aber bei der Diskussion um die Fahndung nach den Ex-RAF-Mitgliedern geht einiges durcheinander. Ein Kommentar.
"Wollen wir in einer Welt leben, in der Behörden alle Menschen de-anonymisieren können, wenn sie ein Foto von ihnen in die Hand bekommen?
Wollen wir, dass dafür das Internet nach allen möglichen Bildern und den in ihnen enthaltenen biometrischen Informationen abgegrast wird?
Wollen wir in dem Zuge massenhaft Unverdächtige scannen, indem wir noch mehr Kameras an öffentlichen Orten aufstellen und die Bilder mit Fahndungsdatenbanken abgleichen?"
"»Jetzt wird deutlich, wie gut die Polizeiarbeit funktionieren würde, wenn sie durch Technik, KI und Gesichtserkennung unterstützt würde«, hatte der Vorsitzende der Gewerkschaft der #Polizei (GdP) anlässlich der Verhaftung der RAF-Gesuchten #DanielaKlette gesagt.
Was der Funktionär verschweigt:
Seit 2008 gibt es unter dem Kürzel GES ein Gesichtserkennungssystem beim Bundeskriminalamt (BKA), das von allen Landespolizeien, der #Bundespolizei sowie dem #Zoll genutzt wird. Damit können unbekannte Personen anhand von Fotos identifiziert werden – sofern sie bereits mit einem Lichtbild in der größten bundesweiten Polizeidatenbank Inpol gespeichert sind.
(...)
Laut BSI können Gesichtserkennungssysteme mit weiteren Methoden ausgetrickst werden. Hierzu gehört etwa das Morphing, bei dem die Gesichtsbilder mehrerer Personen miteinander verschmolzen werden, sodass das entstehende Lichtbild all diese Merkmale enthält. Beim Grenzübertritt können zudem das Tragen einer Brille mit speziell bedrucktem Gestell oder ein spezieller Aufnäher auf der Mütze »bedeutsame Auswirkungen« auf die Wahrscheinlichkeit haben, mit dem Abgleich der Gesichter einen Treffer zu erzielen."
Echtzeit-Gesichtserkennung und Kfz-Scanning in Sachsen und Berlin
"Die sächsische Polizei hat ein heimliches Überwachungssystem mit hochauflösenden Videokameras und biometrischer Gesichtserkennung entwickeln lassen, die quasi in Echtzeit arbeiten. Dieses wird mittlerweile nicht nur in Sachsen vor allem im grenznahen Raum eingesetzt, sondern auch in Berlin. ....."