pikarl, German
@pikarl@reporter.social avatar

Gestern Bürgerversammlung zum geplanten Windpark in . Sehr zivile Diskussion. Stadtwerke und sogar Polarisierer Palmer haben gute Argumente gebracht und die Bürgerinitiative („rettet den Rammert“) argumentativ entkräftet.

Aber auffällig: In dem 2-stündigen offenen Fragenteil ging es fast nur um uns, unsere Häuser, unser Wald, unsere Lebensqualität. Der einzige, der das große Ganze ansprach, die Wucht der Klimakrise im globalen Süden, unsere Pflicht selbst zu handeln, war der Pfarrer.

pikarl,
@pikarl@reporter.social avatar

Meine eigenen 5ct dazu:

Wir haben heute zwar 60% Erneuerbare im Stromnetz, aber bei der Gesamtenergie setzen wir weiter zu 70% auf Fossile (Heizen, Autos, Industrie). Erdgas kommt aktuell vor allem aus Norwegen, NL und Belgien. NO ist längst über dem Förderpeak, NL auch und leidet unter Fördererdbeben, Belgien fördert gar nicht, hat aber LNG-Terminals.

Woher kommt das LNG? Aus den USA (Gruß an Donald Trump nach der Wahl), Katar (Terrorfinanzierer) und über Umwege aus Russland. 1/2

pikarl,
@pikarl@reporter.social avatar

Das heißt: Wir haben die Energiekrise gar nicht überwunden. Wir werden schon bald politisch erpressbar von Rechten und Terrorregimen. Wenn wir nicht möglichst schnell die Erneuerbaren ausbauen.

Ergo: Ich möchte, dass meine Kinder in Frieden groß werden. Und ich gebe zu: Das ist auch egoistisch.

Die einzige Alternative zu Windparks im Wald: Wir reduzieren unseren Energiebedarf rapide, schaffen unsere Autos ab, leben einfacher. Auch das wäre eine Option. Aber ist es mehrheitsfähiger..? 2/2

knud,
@knud@mastodon.social avatar

@pikarl

Wir werden vermutlich beides brauchen. Hier sind auch die "oh unser schöner Wald"-Leute seit Jahren am machen. Richtige Argumente haben sie nicht mehr, seitdem Rotmilan und Infraschall nicht mal mehr behauptbar sind. Neuerdings aber mit dem Label "Windkraft ja, nur nicht hier" - kommt aber auf das selbe raus.

pikarl,
@pikarl@reporter.social avatar

@knud am besten hat mir gestern das Argument gefallen, die Wirbelschleppen würden sich von den Rotoren ins Tal fortpflanzen und da den Frischluftkorridor des stadtnahen Waldes stören.

Das Argument kam am Schluss, als den Gegnern nicht mehr viel einfiel.

(Die Nabenhöhe liegt bei uns 200m über Grund, das Fundament nochmal 100m über Stadtniveau, die Frischluft bewegt sich aber bodennah.)

quantensalat,
@quantensalat@astrodon.social avatar

@pikarl @knud Aha! Die hatten da bestimmt belastbare Simulationen und Messungen parat um das zu stützen, oder ;-DD

knud,
@knud@mastodon.social avatar

@quantensalat @pikarl

Es gilt Bullshit in die Welt zu setzen und dann Beweisumkehr zu fordern. Schon immer.

NatureMC,
@NatureMC@mastodon.online avatar

@knud Das ist leider eine immer häufiger verbreitete Strategie. @quantensalat @pikarl

MontyRunner,
@MontyRunner@metalhead.club avatar

@pikarl

Sehr gut und klar geschrieben, Karl 🙏

Erneuerbare Energien sind in mehrfacher Hinsicht: Sie mildern den , reduzieren die Geldmittel der militanten - und und verringern die Abhängigkeit von ihnen. Dazu dezentralisieren sie die Energieerzeugung; das macht Staaten demokratischer und resilienter (z. B. bei Krieg und Naturkatastrophen).

Und sie sind der einzige Weg, ein hohes Maß an zu bewahren.

pikarl,
@pikarl@reporter.social avatar

@MontyRunner das stimmt alles, aber vermutlich nicht bei einer 1:1-Übertragung unserer jetzigen Wirtschaftsweise auf ein erneuerbares System. Das hätte auch extreme globale Folgen. Wir sehen es ja schon jetzt bei Wasserstoffdeals oder fragwürdigen Bergbauprojekten für Akkus. Wir müssten schon auch von unserem Ross runter.

MontyRunner,
@MontyRunner@metalhead.club avatar

@pikarl

Klar, da bin ich bei Dir. Deswegen schrieb ich von einem hohen Maß an Wohlstand. Ohne Kreislaufwirtschaft wird das nichts.

Gerechte Solidarität mit allen Menschen und der Mitwelt befürworte ich mit allen Konsequenzen. Aber das scheint mir ein anderes Thema zu sein. Klimaneutralität und Unterdrückung schließen sich nicht aus.

wonka,
@wonka@chaos.social avatar

Ich hoffe ja, dass einerseits Natrium-Akkus und andererseits Kreislaufwirtschaft weiteren Lithium-Abbau zeitnah unwirtschaftlich teuer machen.

@MontyRunner @pikarl

MontyRunner,
@MontyRunner@metalhead.club avatar

@wonka @pikarl

Das Potenzial der Natrium-Akkus kann ich nicht einschätzen.

Für die Kreislaufwirtschaft habe ich wenig Hoffnung. Davon sind wir weit entfernt. Obwohl die Logik dahinter eher simpel ist, verschließt sich die Welt davor. Auch, weil von der fossilen Lobby sehr viel Geld dafür ausgegeben wird, den Status Quo zu erhalten.

In meinem Freundeskreis befinden sich intelligente, teils vielfach studierte Leute. Die Konservativen darunter zeigen Reaktanz bis zur Realitätsverweigerung.

wonka,
@wonka@chaos.social avatar

@MontyRunner Es gibt da ja diesen Ex-Tesla-Menschen, der Lithium-Akkus recycled und das gewonnene Lithium günstiger verkauft als frisch ausgegrabenes - das sollte auch Konservative überzeugen.

Und Natrium ist nochmals günstiger aus Meerwasser zu gewinnen. Da fehlt "nur noch" ein wenig Energiedichte.

@pikarl

cmmdmx,
@cmmdmx@mastodon.social avatar

@pikarl Abschaffen von Autos etc. ist utopisch und realitätsfern. Das wird in unserer Gesellschaft niemals freiwillig passieren... ich bin mir aber ziemlich sicher, dass man trotzdem noch viele Schrauben findet: Stichwort Dezentralisierung, Speicher, e-Kleinwagen statt SUVs, Inlandflüge, ÖPNV,...

Energieunabhängigkeit mit sauberer Energie sollte das zentrale Thema der Zukunft sein! Und das wird auch nicht ohne Windräder gehen...

NatureMC,
@NatureMC@mastodon.online avatar

@cmmdmx Ich hab auch mal so gedacht und hier in Frankreich war Paris DAS Beispiel für Autochaos + Gestank. Dann kamen wenige Jahre des Wandels: ich erkenne die Stadt nicht wieder. Genauso Strasbourg: es ist inzwischen widerlich, dort ein Auto benutzen zu müssen und so wunderbar und entspannt ohne.
Vielleicht geht das in Autodeutschland langsamer, aber es geht, wenn man nur will! 😉

@pikarl

cmmdmx,
@cmmdmx@mastodon.social avatar

@NatureMC @pikarl Dort, wo es Sinn macht (Innenstädte) auf jeden Fall! Aber eben nur mit ausreichend Alternativ-Infrastruktur. Radwege die auch E-Scooter & Lastenräder packen, und verlässlicher, 24/7 ÖPNV. Ersteres würde durch Wegfall von Auto-Infrastruktur sicher klappen, zweiteres... könnte theoretisch auch jetzt schon besser werden, aber wir sind so weit davon entfernt! :/

NatureMC,
@NatureMC@mastodon.online avatar

@cmmdmx Genau das macht man ja in Frankreich. In Paris bauen sie seit Jahren die Innenstadt regelrecht um (ich such mal Fotos, wenn ich zurück bin).
Dazu kommen Subventionen (u.a. für Fahrräder, ÖPNV statt Dienstwagen etc), höhere Parkpreise etc.
Das lief übrigens alles mit Bürgerbeteiligung bei jedem Schritt, wie im Bürgerparlament. Und war wohl darum so effektiv.
@pikarl

cmmdmx,
@cmmdmx@mastodon.social avatar

@NatureMC @pikarl Ich hab da auch schon Bilder aus Paris gesehen, wo Straßen um Bäume, Radwege und Parkplätze ergänzt wurden, dafür aber nur noch als Einbahnstraße für Autos galten. Dafür finden sich auch in DE bestimmt eine Menge Orte! Gleichzeitig muss man das Auto ja nicht verteufeln, es gibt ebenso viele Orte, in denen es ohne nicht geht und nicht gehen muss. Ist oft viel zu aufgeheizt dieses Thema.

NatureMC, (edited )
@NatureMC@mastodon.online avatar

@cmmdmx Wer verteufelt hier? Ich fahre auch Auto, weil es auf dem Land nicht anders geht. Aber Autodenke haben wir genug. Ich lebe im 21. Jhdt. und will mir ausdenken, wie die Welt besser wird. Darum schadet es absolut nichts, sich gute Beispiele öfter anzuschauen!
Wenn schon Zeitungen wie Forbes berichten, wie eine Stadt von Autofans sich völlig wandelte: https://www.forbes.com/sites/carltonreid/2024/04/06/french-revolution-cyclists-now-outnumber-motorists-in-paris/
Hier die Studie: https://www-institutparisregion-fr.translate.goog/mobilite-et-transports/deplacements/enquete-regionale-sur-la-mobilite-des-franciliens/

@pikarl

NatureMC,
@NatureMC@mastodon.online avatar

@pikarl Wenn du dein "Ergo" etwas umformulierst: "Ich möchte, dass Kinder in Frieden groß werden" - ist es nicht mehr egoistisch. Denn deine Kinder haben ja ne Menge Mitkinder auf diesem Planeten.
Im Gegenteil, das ist ein verdammt gutes Zukunftsprogramm!

NatureMC,
@NatureMC@mastodon.online avatar
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