Die Systemtheorie sagt uns seit Jahrzehnten "Manage the System, not the People" aber wir arbeiten uns Tag für Tag an den Menschen und deren Verhalten ab, statt das System so zu ändern, dass es nicht mehr für Kapitalrendite über Menschenleben optimiert.
Auch eine Form von Wissenschaftsfeindlichkeit.
"Bezogen auf den Kapitalismus ist der radikalen Klimagerechtigkeitsbewegung eine starke Diskursverschiebung gelungen. Für die gesamte Gesellschaft ist Kapitalismus nicht mehr zu trennen von Ausbeutung an Menschen und Umwelt, und auch die Reformierbarkeit des Systems wird offen in Frage gestellt. Für alle ist klar, dass eine klimagerechte Welt nur jenseits vom Kapitalismus umsetzbar ist."
Warum fällt es so vielen Menschen so schwer, zufrieden damit zu sein, genug von allem zu haben, was sie brauchen? 🤨
Alles „mehr” steht doch nur rum, kostet Platz, Zeit, Geld, Nerven… Es muss ja nicht gleich Hardcore-#Minimalismus sein, einfach nur „kein Kram”.
(Ja, mir geht #Weihnachten jetzt schon auf die Nerven. Kann das nicht einfach ein nettes Essen bei Kerzenschein sein und gut?!)
‚Etwa 30 Prozent der gesamten #Arbeitskraft eines Industrielandes würden ausreichen, um die Ökonomie aufrechtzuerhalten. Bei den übrigen 70 Prozent stellt sich daher ein Bewusstsein über ihre #Nutzlosigkeit ein. Der un- und unterbeschäftigte Teil der Bevölkerung, der in der #Kultur des Neuen #Kapitalismus marginalisiert wird, müsste laut #Sennett, durch neuartige Beschäftigungsverhältnisse, vor allem im sozialen Bereich wieder „nützlich“ gemacht werden. „Talent und das Gespenst der Nutzlosigkeit“ sind die Themen des zweiten Kapitels.‘
– So https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Sennett über ein 2005 erschienenes Buch.
To be discussed.
Wie sähe die Einschätzung Sennetts angesichts der #KI-Entwicklung heute aus?
Und sind soziale Berufe nicht eigentlich der Inbegriff der per se nützlichen Berufe?
Ein Jahr kein Strom und keine Heizung
"Gestern, am 23.11.2023, zog eine laute Demonstration vom Gaudenzdorfer Gürtel 41 zum Bezirksamt Meidling. Der Tag war nicht zufällig gewählt, denn genau vor einem Jahr wurde im Haus von den Wiener Netzen gemeinsam mit der Polizei der Strom abgestellt und wieder stehen die Bewohner*innen nun vor einem Winter in kalten, dunklen Wohnungen....."
"Der Amazon-Konzern des Multimilliardärs #JeffBezos steht weltweit wegen schlechter Arbeitsbedingungen und Steuerflucht in der Kritik․ Nun stehen zur Marketing-Aktion "Black Friday" verschiedene Proteste ins Haus, die auf die Missstände aufmerksam machen․"
Der Kapitalismus hat angerufen, er möchte seine Hierarchie- und Obrigkeitshörigkeit zurück haben.
#Anarchismus und #Kapitalismus waren schon immer Gegenpole und werden es immer sein. Und das ändert sich auch nicht wenn irgendwelche #Edgelord-Politiker sich als "Anarchokapitalisten" mit Kettensäge branden.
"Eine #Zwangsräumung auf Grund von Mietschulden in Berlin-Spandau verlief am Dienstag den 24.07 tödlich. Nachdem ein Mann sich dieser widersetzt hatte, wurde er einige Stunden später in seiner Wohnung tot aufgefunden.
(...)
Jedes Jahr werden zehntausende Wohnungen in Deutschland zwangsgeräumt. 2022 waren es beispielsweise 29.000 Wohnungen. Häufig lösen diese einen existenziellen psychischen Druck aus und führen nicht nur in Einzelfällen zu Suiziden, kritisierte das Solidaritätsnetzwerk Berlin gegenüber Perspektive. Vergangenes Jahr wurde ein Mann tödlich verletzt, nachdem dieser die von der Gerichtsvollzierhin gerufene Polizei mit einem Messer Angriff."
Arte hat da eine ganz schöne Reihe über den US-amerikanischen #Kapitalismus.
Es galt Ende des 19. Jahrhunderts unter Reichen als schick, möglichst viele soziale Projekte zu unterstützen, ließen gleichzeitig aber auf streikende Angestellte schießen.
Wer nicht gegen die #Arbeit revoltiert, arbeitet gegen die Revolte!
"Verwertung und #Profit sind grundlegende Werte innerhalb der kapitalistischen Logik. Ich kenne keinen Menschen der sich vollkommen außerhalb dieser Logik bewegt. Auf die eine oder andere Art und Weise haben wir alle damit zu tun. Auch wenn es uns immer wieder gelingt, sich diesen Strukturen ein Stück weit zu entziehen, so denke ich nicht, dass es eine individuelle Entscheidung ist, ob ich im #Kapitalismus lebe oder nicht. ..."
Gestern war wieder so ein Tag, an dem ich über 10 Stunden für die #Lohnarbeit aufgebracht habe und dann den restlichen Tag großteils nur noch erschöpft im Bett lag und es abends gerade noch so geschafft habe, mir was zu Essen zu machen und zu duschen, weil ich zu mehr einfach keine Kraft und Zeit mehr hatte.
Aber aus Sicht von Arbeitgebenden und des #Kapitalismus ist das natürlich völlig okay und unproblematisch, weil ich hatte doch Erholungszeit und “Freizeit” (also eigentlich arbeitsfreie Zeit) und so und außerdem habe ich es doch geschafft, am Folgetag wieder auf der Lohnarbeit zu erscheinen und zu arbeiten. Pff.
Diese Sicht nimmt uns eben nur als verwertbare Arbeitskräfte wahr, die im Dienste der Wirtschaft stehen, und für die es genug ist, wenn die arbeitsfreie Zeit gerade ausreichend und erholsam genug ist, um später weiterarbeiten zu können, ohne dabei umzukippen.
Dafür, dass wahre #Freizeit mehr sein muss, als nur Regeneration von der Arbeit und das Erfüllen von Grundbedürfnissen, ist in dieser Sichtweise kein Platz.
Ich frage mich, wann wir endlich den Zustand erreichen, dass Lohnarbeit nicht mehr das Zentrum unserer gesellschaftlichen Organisation darstellt, an dem sich alles andere orientiert und um das herum es sich aufbaut.
Und wann wir erkennen, dass der jetzige Zustand kein Naturgesetz ist und Lohnarbeit nicht so viel Zeit und Raum in unseren Leben einnehmen muss, sondern wird die Gesellschaft auch so gestalten können, dass wir mehr Zeit für Familie, Freund*innen, politisches Engagement, Bildung, Kultur, Spiel, Spaß, Selbstbestimmung und andere schöne Dinge haben. Und dass das eben nicht zum Zusammenbruch der Gesellschaft führen würde, sondern uns sogar mehr zusammenschweißen und uns dazu in die Lage versetzen würde, die Gesellschaft für alle ihre Mitglieder zu verbessern.
"Zurückhaltung von Investoren" bedeutet im Klartext, dass #Wohnraum für das Kapital nicht profitabel ist, es sich nicht rentiert, in neue Wohnungen zu investieren. Mal an der Zeit, der kapitalistischen Produktionsweise und ihrer menschenfeindlichen Logik die Organisationsleistung für die Gesellschaft abspenstig zu machen. Nicht nur in der #Wohnungsfrage (mal unabhägig davon, ob #Neubau aus ökologischer Perspektive das grüne vom Ei ist). #Vonovia#Kapitalismus https://ard.social/@tagesschau/111096370483843321