@empathroet Das PDF konne ich laden. Was/wo ist die Quelle vom screenshot mit der Abstimmung? Die Dokumentennummer auf dem screenshot stimmt immerhin. Eine Referenz zur Abstimmung auf der UN website wäre schon ganz gut.
@HistoPol@empathroet Eben. Anzuerkennen, dass sich die Krim einfach so per Volksabstimmung aus der Ukraine rauslösen kann, würde den gleichen Weg für Taiwan öffnen, und das will die VR China natürlich nicht.
Insofern hat der Westen hier ein Glaubwürdigkeitsproblem, wenn er auf der einen Seite pro Taiwan-Unabhängigkeit ist, auf der anderen Seite der Krim diese nicht zugestehen will.
Mit dem Thema #Volksabstimmungen in territorialer Hinsicht gehe ich seit Jahren schwanger.
Im Hinblick auf die Krim habe ich dazu jedoch eine Meinung: Wer (über ein Jahrhundert) ethnische Säuberungen durchgeführt hat , hat dieses Recht verwirkt.
Bei Taiwan habe ich noch nicht selbst recherchiert, aber es gehörte ggf. nicht zum Kaiserreich, lt. einem Post.--Mit dem Untergang seiner Invasionsflotte vor #Japan durch #Kamikaze hatte #KublaiKhan vermutlich..
"Nachdem #Russland 1771 die #Krim erobert hatte, ersetzte es das #osmanische Protektorat durch ein eigenes und garantierte die Existenz des #Khanats als „freies, von niemand abhängiges...
...Gebiet“...
Letzten Endes erfolgte die #Annexion durch #Russland auf Anraten und unter Kommando Grigori Alexandrowitsch #Potjomkins im Jahre 1783. Der #Khan wurde durch einen russischen #Gouverneur ersetzt (Gouvernement #Taurien), der #krimtatarische Adel (mirza) in die Verwaltungsstruktur des #Khanats integriert...
Mit der geförderten Ansiedlung von #russischen und ausländischen Siedlern auf der #Krim, der...
...damit verbundenen #Enteignung, der Verdrängung des Adels aus der Administration und den Städten wurden #Krimtataren in größeren Auswanderungswellen (größere in den 1790er und 1850er Jahren) in die #Emigrationgetrieben...
Nach der Mitte des 19. Jahrhunderts waren die #Krimtataren zu einer #Minderheit auf der Krim geworden. Alle...
...wichtigen Verwaltungsaufgaben wurden von #Russen übernommen, ...
Während der #Hungersnot von 1921 bis 1922, die ein staatlich erzwungener #Getreideexport auslöste,[10] starben etwa 15 % der Krimtataren. Wie im Rest der [#Ukraine]
...Etwa 20.000 #Krimtataren, also etwa 7 Prozent der gesamten krimtatarischen Bevölkerung, stellten sich der #Wehrmacht zur Verfügung, praktisch alle wehrfähigen...
...Männer, doppelt so viele, wie zur #RotenArmee eingezogen worden waren. #Krimtatarische Einheiten wurden vom #deutschen Sicherheitsdienst im rückwärtigen Gebiet und zur #Partisanenbekämpfung eingesetzt, außerdem als Selbstschutz in den Dörfern...
Am 9. April 1944 verlor die #Wehrmacht#Odessa. In der Schlacht um die #Krim gelang der #RotenArmee bis zum 12. Mai die vollständige Rückeroberung...
Innerhalb weniger Tage (18. bis 20. Mai 1944) wurden etwa 189.000 Menschen[15] unter fürchterlichen Bedingungen per Zug verfrachtet. Die Waggons der #Deportierten wurden häufig tagelang nicht geöffnet, zwischen 22 % und 46 % bewegen sich die Schätzungen über die Prozentzahl der #Todesopfer durch Verdursten, Verhungern und durch Krankheiten.
Das waren nur die Highlights der bewegten #Geschichte der #Krim.
Für die #Völkerrechtler unter uns ist dies wohl eine juristische Doktorarbeit.
Aufgrund des jahrhundertelang Unrechts an der indigenen Bevölkerung würde man jedoch nach meinem (egozentistischen) Gerechtigkeitsempfinden mit dem im...
Am grünen Tisch wäre wohl den Nachfahren der Deportierten Restitution oder Entschädigung anzubieten. Der nach dieser freiwillig verbleibenden Population stünde dann eine eigene Staatlichkeit oder der Wiederbeitritt zur #Ukraine offen.
@HistoPol@empathroet Taiwan wurde 1895 durch die Japaner erobert, und da es dazu einen Friedensvertrag UND einen Rückgabevertrag gab, gehört das wirklich definitiv zu China. Gräuel an der Urbevölkerung, blutige Niederschlagungen von Anti-KMT-Protesten und so gab es dort auch, ebenso wie die diktatorische Herrschaft der KMT bis in die 1980er.
Die ursprüngliche Bevölkerung der Krim würde wohl einen Anschluss an die Türkei wollen.
@HistoPol@empathroet Die ursprüngliche Bevölkerung Taiwans ist südostasiatisch, also eher aus den Philippinen (aber auch die gemischt; alles, was Seefahrt beherrschte, ist dort auch hingekommen). Nur 5% der aktuellen Taiwanesen können sich überhaupt auf diese Urbevölkerung zurückführen. Die anderen 95% sind eindeutig ohne jeden Kontakt zur Urbevölkerung aus verschiedenen Teilen Chinas (zunächst Fujian, 1948 dann viele KMT-Mitglieder und -Militärs) zugewandert.
@HistoPol@empathroet Weil das grad reingeschwappt ist: Taiwan gehörte bis 1895 zum Kaiserreich — dann zu Japan (bis 1945). Interessant dabei: Auch am Ende der Ming-Dynastie floh ein Ming-loyaler General mitsamt Armee nach Taiwan, mit dem Traum, China zurückzuerobern — und brachte 1662 die Holländer dazu, ihre Kolonie aufzugeben. 1682 wurde sein Reich dann von der Qing-Dynastie unterworfen, also, ab diesem Zeitpunkt ist Taiwan definitiv Teil des Kaiserreichs gewesen.
@HistoPol@empathroet Wenn's was gibt wie sich wiederholende Geschichte, dann wohl das: Auch die KMT ist ja nach Taiwan geflohen, mit dem Traum, China zurückzuerobern. Diese Flüchtlinge und deren Nachfahren stellen einen wichtigen Teil der Bevölkerung Taiwans, es sind die, die Mandarin oder Kantonesisch sprechen, und sie wählen auch heute meist KMT. Die Fujian-Dialekt-sprechenden Bewohner, die zu Zeiten der Qing-Dynastie dorthin sind, sind meist DPP-Wähler.
@HistoPol@empathroet Der Unterschied, und warum sich Geschichte halt doch als Farce wiederholt: Der Ming-General hat die koloniale Herrschaft über Taiwan beendet, die KMT hat Taiwan zu einer Art Protektorat der USA gemacht (und diese Rolle inzwischen an die DPP abgetreten).
Mit dem Verlust der Mehrheit in der Legislative und nur noch einer relativen Mehrheit für den Präsidenten, der auch weit moderatere Töne anschlägt als Tsai Ingwen, ist Taiwans Unabhängigkeit ausgeträumt.
Da bist du der erste, den ich so lese. Viele Strategen gehen von einer militärischen Konfrontation zwischen den USA und ihren Verbündeten und Rotchina aus.
Noch nicht angehört, #TheEconomist Podcast dazu von heute:
"The Intelligence:
Independents' day
#Taiwan's election of
William Lai Ching-te of the
👉pro-independence Democratic Progressive Party is sure to annoy leaders in #Beijing👈; we ask what to expect next."
Hi Tim.
There are very few perodicals that I have been following for so many years with so many contributions.
Apart from an unavoidable personal bias (Descartes), #TheEconomist has been doing an excellent job reporting an analyzing International affairs.
That said, it has been very critical about President Xi's rule, even producing an excellent biographical pod series on him, The Prince ( https://i.sonnet.fm/9qCpJrfBwqs3ktB57).
Reporting on the..
...many transgressions of the CCP, in particular after the end of British (colonial) rule has also been critical. Journalists had to leave the country.
In a surprising reversal of his own pro-Taiwan policy, President Biden has now said he does not support Taiwanese independence.
From a Taiwanese perspective, this is probably a big blow. However, the way #Xi has been forcing the issue of re-integration for years now, would have inexorably..
...led to a military 🪖 showdown of the two remaining superpowers, probably within this decade, as many military pundits had been thinking. (I am still unconvinced that it can be utterly avoided. Like #Putler, #Xi will never stop just with #Taiwan.)
It it thus understandable that he tried to defuse the issue at this point. Presidents change and so does foreign policy.
@HistoPol@TimMaddog@empathroet@TheEconomist America used Taiwan from day one (spring 1950, when Truman sent the 7th fleet, and denied PR China the seat in the UN security council) as tool against PR China.
That's why there can't be an "independent" Taiwan. It would always just be a tool of US aggression.
The 2019 Hong Kong riots made clear that China can't tolerate tycoon systems at its borders, and that means Taiwan will get a similar "patriotism" selection system sooner or later.
"When #The_Economist is talking about #Taiwan 🇳🇫 & they say "the island," what they really mean is "the country." 😖"
"Island" is a correct geographical term. Any space above sea level that is not just a smallish rock and not a continent is an island.
From a Western point of view, there is nothing derogatory in being (called) an island.
The Encyclopedia #Britanica, Oxford English Dictionary, and Webster all concur.
Also, in Western languages, there is a style vehicle called "pars pro toto" (Latin.)
It means that even though you are talking about just one particular aspect of an entity, you are still referring to the whole entity.
What @MichaelTurton critizes in this age-old #TheEconomist article, without providing a source link, looks reasonable at face value.
There have been hundreds, maybe thousands of articles on Red China, which I like to call it, and, to a lesser degree, #Taiwan. Many have been really good. Even if that author erred on the CCP side back then, that doesn't disqualify #TheEconomist for me.
What I dislike, though, is that interaction is only possible on their websites and app,...
@HistoPol@empathroet Wobei wir ja kein Nachschubproblem an Moral haben, wir haben immer eine zweite in Reserve! Die Idee ist natürlich, dass Taiwans Unabhängigkeit „gut“ ist, weil sie sich „der richtigen Seite“ (unserer) anschließen, die der Krim aber „schlecht“, eben weil die sich der falschen (Russland) anschließen.
Aber das darf es am Ende halt nicht sein. Das Selbstbestimmungsrecht der Völker schließt immer auch Koalitionsfreiheit ein, also sich für eine Seite zu entscheiden.
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