@2ndStar
Ich vermute, dass beamtetes Peronal nicht das erste Personal ist was quittiert, sondern das Personal was z.T auch noch so beschäftigt wird, dass die Sommerferien zur Arbeitslosenzeit werden.
@2ndStar Bin gelernter Lehrer, Mathe und Geschichte. Betreue an meiner Schule das Netzwerk, so nebenbei. Und in jeder Pause oder Freistunde gibt es ein Gerät, welches nicht funktioniert. Und um die SMV muss sich auch noch jemand kümmern. Für pädagogische Arbeit bleibt da manchmal wenig Zeit. Hinzu kommt die hohe mentale Belastung in 30+-Klassen zu unterrichten. Nach dem Unterricht noch Vor- und Nachbereitung + Korrekturen.
Ich mache den Job wirklich gerne aber manchmal ist es einfach Stress.
@2ndStar
Vollkommen richtig! Das Lehramt steht prinzipiell Jedem offen, es braucht kein blaues Blut dafür oder sowas. Mir ist auch ziemlich danach, meinen Job an den Nagel zu hängen. Schon allein des Gefühls wegen, abends niemals sagen zu können: Ich habe alles Denkbare getan, es ist fertig.
@2ndStar
Es wäre noch nicht einmal perfekt, wenn ich jedes Kind einzeln unterrichten könnte. Dann besteht immer noch keine SICHERHEIT, dass ich im Kind das FEUER zum Leben erwecke.
@2ndStar Vielleicht, weil die Einstiegsmöglichkeiten in diesen "Job" gar nicht mal so gut sind? Wenn du nur eine Chance auf Verbeamtung haben möchtest, musst du jung und (auch psychisch) gesund sein.
Dann einen Lehramtsstudienplatz finden und ein Abitur haben, das zum unrealistisch hohen N.C. passt.
Dann einige Jahre Studium und dann darfst du beten, dass dir Unterrichten tatsächlich liegt. Und wenn es das nicht tut, hast du ziemlich viel Zeit in den Sand gesetzt
@2ndStar
Mich hatte in der 6. Klasse wachgerüttelt, dass ein Lehrer, der uns Schläge angedroht und bei einem anschließenden Elternabend nur einen Satz dazu beizutragen hatte: "Ich komme nur hier her um mein Geld zu holen, der Rest ist mir egal". Der Schulrektor war anwesend.
Seit dem habe ich so meine Zweifel, ob das ganze System wirklich gut durchdacht ist.
Man sollte Lehrer also lieber anders vom Beruf überzeugen...
@2ndStar ehrlich gesagt, das Lehrergehalt würde ich sofort nehmen, aber ich geh als psychisch Kranke nicht in ein System, das mich noch mehr kaputt macht. Das Jobcenter hat es während meiner Hartz IV-Zeit echt hartnäckig versucht, mich zum Quereinstieg in der Lehrerberuf zu überreden, aber nix da. Außerdem weiß ich als früheres Mobbingopfer wie grausam Schüler sein können. Das Geld ist also nicht das Problem (zumindest nicht für mich mit nem Abschluss in nem geisteswissenschaftlichem Fach).
@2ndStar wie war den das mal mit dem NC? Es gab viele die ins Lehramt wollten, denen hat man doch damit Steine in den Weg gelegt. Genauso wie in der Medizin. Hab ja nur mal gefragt.
Im Grunde hat mir Lehre immer viel Freude gemacht (ich habe lange Tutorien an der Uni gehalten, Nachhilfe gegeben und Trainings in der ehrenamtlichen Jugendarbeit gemacht), aber als ich anfing zu studieren, hieß es: Lehrer werden ohnehin alle arbeitslos.
Es ist sicher kein Job für alle, aber für mich wäre er der richtige gewesen. Wäre ich nicht zu alt für den Quereinstieg (und die Bedingungen für diese nicht so mies), würde ich ihn gerne machen.
@2ndStar Ich denke, Lehrer ist ziemlich attraktiv, wenn man jung ist, und danach immer weniger. Man verdient so viel wie ein Major (davon gibt es nur wenige in einem Battaillon) oder wie ein Doktorand, ist aber ortsfest und unbefristet. Geil. Ich verdiene jetzt echt mehr als Lehrer*innen, habe meine erste feste Stelle aber erst mit 39 angetreten. Das kostet.
Und dann erzählen Dir die Leute, die seit 15 Jahren an einem Ort wohnen, dass es so böse ist, dass man mehr verdient.
@2ndStar eins der Hauptprobleme mit dem Gehalt bei Lehrenden bzw. Beamtinnen ist meiner Meinung nach auch die hohe Fixierung auf den jeweiligen Abschluss. Ich hatte tatsächlich überlegt als Quereinsteiger in Richtung Lehrer zu gehen, dann aber feststellen müssen, dass ich nie das gleiche verdienen kann wie die Kolleginnen, weil ich "nur" an einer FH statt an einer Uni studiert habe.
@2ndStar ich bin über die letzten Verhandlungen nicht im Bilder, weiß nur dass es vor 1-2 Jahren schon so war und das wirkt dann halt erst einmal sehr abschreckend. Und nicht jede/r kann es sich leisten nochmal einen Uni Master "nachzuholen" (habe auch ein FH Diplom).
@2ndStar Wieso sollen "wir" nicht jammern? Keiner von "uns" hat entschieden oder gewollt, dass marktwirtschaftliche Pseudowissenschaft im Bildungssystem angewandt wird.
@2ndStar
Ist in sovielen Bereichen mit wichtigen Berufen so. Soll nix kosten, Bedingungen zu schlecht. Keiner machts.
Das nächste ist dann ja immer der Ruf nach Quereinsteigern^^
@2ndStar Ich denke es ist eine Mischung aus "bei diesen Kids heutzutage!!?? Bei DEM Gehalt?! NEVER"
Hier bei uns in der FIrma bekomme ich es so oft mit das es eigentlich nur um eins geht. Kohle und Homeoffice. Bei den höheren Level kommen noch Aktien und Geschäftswagen für 120k dazu...... Fragen?
Hier an der lokalen Schule immerhin 2 Quereinsteiger aus der Physik; Informatik wird halt von Mathe/Physik Lehrern über Fortbildung für die Sek 1 versucht abzudecken.
Aber ja ansonsten sieht es sehr mau aus und ich hätte auch wenig Lust, mir das anzutun!
Daher eher ein großes DANKE an alle Lehrer, die ihren Job gut machen!
@2ndStar
Mir fehlt dazu leider so ein komischer Nachweis in Form eines Zertifikates.
Da lasse ich mich doch lieber von der Industrie anheuern. Dürfte ähnlich gut bezahlt sein und denen reicht zu sehen was ich kann. Die sind bei Zertifikaten nicht so kleinlich.
Was haben denn diese Personengruppen damit zu tun?
Also in der Pandemiezeit hat sich doch sehr beeindruckend gezeigt, wie starr und reaktionär unsere Bildungsminister*innen sind und die gesamte Verwaltung drum herum.
Selbst in Zeiten größter Not kann man nicht über den eigenen Schatten springen und für Verbesserungen sorgen. Nicht mal dann.
Ich muss ehrlich sagen, dass der Stoff, den ich in der Schule dran hatte, zu mehr als der Hälfte komplett Müll war. Unnötig und ablenkend.
Müsst ihr bei eurer Direktorin rebellieren. Und die Direktorinnen müssen das weiter nach oben eskalieren.
Oder erwartet ihr, dass das jemand für euch macht? Geht ihr denn auch für das Pflegepersonal auf die Straße?
Die Politik ist kaum noch zu Reformen fähig. Aber keine Sorge, der Leidensdruck wird schon irgendwann Veränderungen erzwingen. Die Quereinsteiger sind ja ein sicheres Zeichen dafür.
Und schauen wir auf den allgemeinen Bildungsstand, hat die Schule sowieso seit Jahrzehnten versagt. (Wahrscheinlich sind die Lehrmethoden trotzdem so gut wie noch nie.) Lasst Euch nicht einreden, dass das in euren Händen kaputt gegangen ist.
Das ist nur Ablenkung vom Unwillen, Veränderungen herbeizuführen.
Die Kinder kommen auch mit weniger Indoktrination aus.
Das Ziel ist ja nicht, die Menschen zu befähigen und entfalten zu lassen, sondern fleißige, kleine Arbeitsbienchen zu produzieren, die wirtschaftlich verwertbar sind.
Und differenzieren. Oben und unten trennen. Damit Jede*r weiß, was man zu verlieren hat. Und damit es die gibt, welche die Arbeit erledigen müssen.
Das Problem am Differenzieren ist nur, dass man ABSICHTLICH bestimmte Gruppen von Bildung ausschließt.
Man WILL gar nicht alle bilden.
Uns wurden am Anfang der Pandemie Änderungen versprochen.
Die Änderungen wurden mit Hinweis auf die prekäre Lage auf nach der Pandemie verschoben.
Wir müssen das auch lautstark einfordern, wenn wir die Änderungen irgendwann mal haben wollen. Und zwar richtig. Nicht so halbherzig wie die Letzte Generation, die die Einhaltung bestehender Gesetze von der Bundesregierung fordert.
Gewaltfrei natürlich.
Der Beamtenstatus ist eine böse Falle für die Lehrer*innen. Man ist so unersetzlich für das System, dass man verbeamtet werden kann.
Weil man unersetzlich ist, darf man nicht nur nicht streiken, man will es auch nicht.
Gleichzeitig sieht man als Lehrer*in auch, wen die Differenzierungen treffen. Wer die Möglichkeiten hat, lernt trotz der Schule. Viele Lehrer versuchen unter hohem persönlichen Aufwand, dagegen zu wirken, aber das saugt langfristig aus, weil es gar nicht passieren soll.
Der Rest der Schüler*innen hat eher schlechte Aufstiegschancen. Und das hat man, bewusst oder nicht, täglich vor Augen. Den eigenen Status durch streiken gefährden? Wohl kaum.
Das wird brutal ausgenutzt. Weil der Durchschnitt nicht bereit ist, persönliche Risiken auf sich zu nehmen. Und alleine ist es nicht sinnvoll.
(Ein Lehrerstreik über mehrere Wochen könnte übrigens gravierendere Auswirkungen haben, als Kreuzungen zu besetzen. Oder es ist der Gesellschaft genauso egal wie alles Andere. Dann habt ihr aber Gewissheit, dass ihr auch mal in Ruhe streiken könnt.)
Ich wünsche Dir viel Spaß bei deiner Arbeit. Ich hoffe, ich war nicht zu negativ.
@2ndStar
Trifft vermutlich auf alle Berufe zu: Jeder 10. Mensch müsste in Beruf xy gehen, es gibt aber mehr als 10 Berufe.
Ergo: Jeder muß als Springer 10 Berufe pro Tag machen je 45Min 🤣
Oder wir werben Ausländer die deutsche werden wollen an. 🙃 @yours_truly
@2ndStar Ja könnt ich mir so vorstellen:
Man hat Beruf A gelernt. Man arbeitet in Beruf A, und dazu gehört 1 Mal pro Monat ein 3-Tage "Praktikum" in einem anderen Beruf, also ganz unbürokratisch entlohnt über Beruf A. Man muß nicht, aber der Wunsch darf nicht abgelehnt werden - in dem Punkt sind alle Berufe gleichgestellt, somit auch die Bezahlung, und ich suche mir keine Tätigkeit nach Gehalt aus sondern nach meinen psychophysischen Möglichkeiten. 🤷♂️ @yours_truly
@2ndStar Hier auch. Diese Woche hat schon wieder eine Referendarin aufgehört. Wir bekommen immer mehr völlig unqualifizierte Vertretungen. Aber egal, unser Job ist ja nur noch die Betreuung. 🤷🏼♂️
@2ndStar
Auf einer Veranstaltung Anfang Oktober berichtet eine Referendarin (Examensprüfung bald) davon, dass Kolleg_innen im Seminar nachts heimlich über rote Ampeln gehen oder sich mit Kugelschreiber Pseudotätowierungen aufmalen, um sich ein Stück Kontrolle über ihr Leben zurückzuholen. Irgendwo war die Tage ein Bericht über die Abbruchquoten im Lehramtsstudium bis Ende Staatsexamen: ca. 50 %, da muss man fast nichts mehr zu sagen @m4sp0
@makeratschool@2ndStar@m4sp0 Das Ref ist eine fremdbestimmte Zeit, ja. Aber sag das mal einem Leiharbeitenden, der sich im Zweifelsfall einmal die Woche komplett in neue betriebliche Abläufe einarbeiten muss.
@2ndStar@makeratschool@m4sp0 Ok, das ist so jenseits von Gut und Böse (hat das Seminar komatös geschlafen?), dass man dies selbstverständlich anprangern muss. Ist es ein BL mit spezialisierten Ausbildungsschulen im ersten Teil des Refs? Ich finde auch die Macht des Schulleiters in einigen BL sehr bedenklich.
@2ndStar von allen Informatik-Lehrer*innen mit denen ich studiert habe und die kurz vor Pandemie anfingen ist niemand mehr im Schulbetrieb. Zu undankbar, keine Unterstützung in der Pandemie und man soll die ganze Schul-IT freiwillig nebenher schmeißen. Mit dem Abschluss kann man außerdem recht einfach in die Wirtschaft wechseln.
@2ndStar immer wenn ich das lese bin ich froh, dass wir das vermutlich kompensieren können und das Kind es dann nicht ganz so schwer haben wird. Traurig ist es trotzdem.
🤦♂️ Schreib das nicht zu laut, sonst steht es demnächt bei den Alt-Parteien auf der Agenda ... als Möglichkeit, die Kosten im Bildungssystem zu reduzieren.
@2ndStar Könnte ja nochmal den Brief mit der Absage suchen, warum ich als Lehrer „ungeeignet“ war: Ich hatte zu schnell studiert. No kidding. Laut irgendeiner Verordnung hätte ich damals mindestens 8 Semester studieren müssen.
Seitdem habe ich da meine eigene Sicht auf die Dinge.
@2ndStar Ich hab da damals noch hinterher telefoniert. „ihr sucht doch händeringend Mathe und Informatik“. „Ja, aber da sie nicht Lehramt direkt, … für Quereinsteiger ist mindestens 8 Semester Studium … Können wir nix machen“. „Diplom ist kein Kriterium? Nur die Studienzeit?“, „äh, Moment, nee, von Abschluss steht hier nix“.
Seitdem überrascht mich nur noch wenig bei dem Thema.
@2ndStar ich glaube, meinen Job für immer wiederkehrende Befristung und Arbeitslosigkeit während der Ferien aufzugeben ist nicht wirklich auf der Wunschliste. Aber man könnte ja heute anfangen, den Job attraktiver zu gestalten, damit in der Zukunft … ach, ich träume mal wieder.
@2ndStar
Thema Unterrichtsqualität: wie soll das denn laufen wenn man 30 Kids hat?
Das ist schwer mit Fachkraft. Alle wissen es ist wirklich wichtig kleine Gruppen zu haben.
Auch dann würden Quereinsteiger besser performen.
Wir werfen ja auch nicht ehemaligen physik Lehrern die Baustatik Berechnung von neuen hochhäusern hin und sagen viel glück hast bis morgen, dann ist was anderes dran. Und das wird so gebaut
Dh so wie Lehrer kein Support für mundane Dinge haben wie Administration so für neue
@2ndStar
Und was mich daran wurmt: bessere gebäude, kleine Klassen, all das wäre auch sonst toll und gute Verbesserung. Genauso wie Hilfspersonal für Technik, Organisation für Krams, AGs.
Wie viel von den "tollen" Sachen wie Schulbands ist aus der Schule gekommen? Meist ist es doch Eltern haben Kinder ewig Unterricht ermöglicht, Schule sammelt nur ein, präsentiert und erntet Lorbeeren. Die haben keine Kapazität dort etwas zu bauen, schüler von 0? Ich vermute nichtmal von 75% Prozent klappt
@2ndStar
Und die Bands und co? Da hat sich meist jemand richtig reingehängt weil es ihm oder ihr wichtig war
Trotz der Bedingungen in der Schule. Trotz aller widerstände
Hat man einen humanistischen Rektor? Oh das gleiche geht nicht in Tech oder MINT,weil musische Bildung so wichtig. Und Vice versa natürlich
Zu viel geht kaputt weil es keine Förderung in der Schule für so etwas gibt und nur die Sprüche der Kollegen das man selber schuld sei,weil engagiert. Meist sind die auch mehrfach verbrannt
@2ndStar
Ich kenne viele toxische Umgebungen. Schule ist so eines, auf so vielen Ebenen.
Die Schulen mit Ressourcen in guten Standort können dann viel reißen. Wenn sie es verstanden haben.
Standort ist wichtig weil als Landkind ging viel nicht, weil kein Bus für die 15km.
Daher kommt auch besser gestellte Elternding ins Spiel. Nur wer die Kids fährt, ihnen Geld für das Essen in Umkreis Schule gibt, Ausrüstung und co.
Alle anderen?
Übrigens können Kids nicht Schule wechseln, nicht erreichbar.
Sehe bereits an Grundschulen, wie Eltern ihre Kinder von Tennis zu Klavier zu Reiten karren. (Reicher Stadtteil hier)
Kindsein?
Außerhalb des Unterrichts („Verlässliche Grundschule“) wird betreut. Hausaufgaben u.ä. Bezahlt durch Förderverein, bei dem permanent um neue Mitglieder geworben wird.
Mag nur niemand hören, wenn ich das als Staatsversagen ankreide 🤔
@RyunoKi
Ich finde Staatsversagen da bisserl daneben als begriff. Weil auch vieles auf niedrigeren Ebenen es eher ist.
Da funktioniert die Gesellschaft nicht.
Da ist viel lokales versagen dabei, bzw haben die auch keine spielräume aka Geld @2ndStar
@2ndStar und ich muss ehrlicherweise auch zugeben, dass ich die Kollegen mit 2. Staatsexamen sehr bewundert habe, da sie schon eine andere base mitbringen...ich hatte super Mentoren und natürlich auch die grundständige Quali in 2 BL war durchaus notwendig. (das gehört auch zum Problem, dass jedes BL andere/neue Anorderungen stellt)
Ich scheiterte btw nicht ur gesundheitlich, sondern vorallem wegen all der unzumutbaren Umstände, die Du bereits geschildert hast. Bei 70% des üblichen Lehrergehalts
@2ndStar Hier schon Realität in Sachsen, zwar keine Abiturienten aber junge Akademiker von den Unis, die keinen Job finden und als Quereinsteiger dann Pubertierende unterrichten. Riesige Katastrophe 🙈
@2ndStar Ich muss sagen, fachlich läuft es mittlerweile relativ gut, nur halt die Wissensvermittlung war anfangs katastrophal. Sind halt Dreizehnjährige und keine Studenten. 😂
Naja Deutschland darf sich ruhig schämen, wie hier mit dem Lehrpersonal umgegangen wird. Es ist einfach nicht mehr schön.
Mit solchen Maßnahmen, sprich die Lobpreisung von Quereinstieg, werden Bildungswesen und Wirtschaft, generell das ganze Land gegen die Wand gefahren. 🤬
@2ndStar Ich arbeite in einer OGS. Wir haben die Option auf Quereinsteiger ohne pädagogische Ausbildung und trotzdem Schwierigkeiten, Leute zu finden. Warum auch, für den Hungerlohn?
@2ndStar ich habe privat schon einige Lehrpersonen kennengelernt und alle hatten mit den ewigen Vorurteilen zu tun: Halbtagsjob, dauernd Ferien, satte Bezüge. Das ist mir immer sehr unangenehm gewesen.
Ich bewundere deine Arbeit und die deiner Kolleg:innen. :blobcatheart:
Das Thema ist so komplex, da reichen keine 100 Tröts aus, um es zu besprechen. Nur soviel: Ich bin gelernter Lehrer und habe mich bewusst dagegen entschieden. Gegen Verbeamtung, gegen diese Laufbahn. Und das hat nichts mit Kindern zu tun. Mit denen konnte ich immer gut.
Ich wäre in diesem System schlicht kaputt gegangen. Das habe ich rechtzeitig erkannt. Und ich arbeite nun in der "chaotischen IT". Die ist aber ein 💩 gegen Schule. Ich bewundere Leute, die Lehrer sind!
@2ndStar
Ich sehe da noch mehr Probleme.
Nach dem Abi festlegen auf Lehrerjob, ohne jemals etwas außerhalb gesehen zu haben. Ggf direkt der arbeitgeber
Alles was Mangelware an Schulen ist in MINT ist das Gehalt eher so lala.
Die Ferien sind fix, aber je nach Fächerwahl auch einfach weg mit korrigieren. Fragt Mal Lehrer mit 2 Sprachen.
Das Lehrersein gibt dafür Leute die wechseln wollen Stabilität und Ortsfestigkeit. Das schätzt man später mehr als Anfang 20. Aber Umstieg schwer.
@2ndStar
Und dann guckt man sich die neuen motivierten Lehrer an. Die eingenordet werden und nein es gibt wirklich kein Geld für xy.
3 Angebote bitte, ja ihr dürft nun dort für 40 Euro Kram bestellen, weil nicht 60 Euro aber mit Lieferzeit von gefühlt Jahren.
Dann trifft man Eltern. "Mein Kind hat nur Einsen überall, warum in Sport ne 3?" Korrekte Antwort: "ich wollte dem asozialen Kind das boykottiert und keine Leistung bringt eigentlich ne 4 geben.."
@2ndStar
Ich war in der gymnasialen Oberstufe im Fachgymnasium Technik, viele Quereinsteiger als Lehrer, Pragmatismus und Berufsschule als Träger. Dort merkte man einen krassen Unterschied. Sowohl im Umgang als auch in Motivation.
Dann Umbau der IGS Mühlenberg mitbekommen, da dort Verwandte unterrichten
Der Neubau ist deutlich kleiner, man rechnet in wenigen qm2 Arbeitsplatz für Lehrer. In NW Bereich der Kommentar dass die neuen Räume in die alten gepasst hätten, ohne die Schränke rauszuräumen
@2ndStar 👍 Würde ich nie pauschal. Ich lästere nur über sorgfältig ausgewählte Individuen.
Bildung wird unterschätzt. Alles darf nichts kosten, dabei ist Bildung die beste Investition, für alle.
@2ndStar
Ganz ehrlich, ist denn Geld DAS große Problem am Job? Abgesehen von wenigen Fächern (meins z.B.) in denen man draußen wirklich mehr verdienen könnte, ist die Bezahlung doch echt nicht so übel, zumindest an weiterführenden Schulen.
Für mich sind's eher die räumlichen Arbeitsbedingungen und das völlig unsinnige Gebaren der Ignorant*innen oberhalb der SL - mit dem die von Dir angesprochenen Zusatzaufgaben einher gehen - die den Job vergällen. DARAN müsste man mal was ändern.
@2ndStar
Du bist ITlerin, oder? Das ist eins der Fächer. Im Prinzip aktuell wohl die meisten aus dem MINT-Bereich, da vor allem das T, da Fall ich ja auch drunter.
Bei den allgemeinbildenden Sozial-, Gesellschafts- und Geisteswissenschaften... Ehrlich, da bekam ich von den Kolleg*Innen im Ref erstaunlich oft zu hören, dass Schuldienst die einzige Chance war, überhaupt anständig zu verdienen.
@RyunoKi@2ndStar
Weil Du deutlich mehr verdienst und Deine Stelle bombensicher ist, solange Du nicht nackt auf den Tisch springst.
Die Vorteile der nicht-Verbeamtung wirken auch nur, wenn sie für ALLE gilt, und dann der Großteil der Lehrerschaft noch vom "Leuchtende-Kinderaugen gehen vor allem"-Denken wegkommt. Mit dem aktuellen Mischmasch manche verbeamtet, manche nicht, und der riesigen Bereitschaft vieler KuK, einfach ALLES auszubauen was anderswo versaut wird, wird das nix.
@2ndStar und dazu hängt Bildung immer noch zu sehr vom Geldbeutel der Eltern ab. 😕
Ich meine mal gehört zu haben, dass in Japan Kindergärtnerinnen ein ähnliches Ansehen genießen wie Ärztinnen und Anwält*innen.
Deutschland ist einfach Kinderfreindlich durch und durch in meinen Augen.
Die gesamte Politik ist kinderfreindlich ausgerichtet.
Das hat mich an skandinavischen Ländern immer so fasziniert, wie sehr Kinder dort einfach im Mittelpunkt sind der Gesellschaft.
@necrosis
In Korea gab es dort noch ein krassen Spin. Es gibt wohl inzwischen so viele die verstanden haben das ihre Steuern die gehälter zahlen und dann kommt da ein seltsamer Spin rein auch an Erwartung der "asiatischen Eigentümer"
Ich hab bitter geschluckt wie es laufen kann @2ndStar
Ich meine mal gehört zu haben, dass in Japan Kindergärtnerinnen ein ähnliches Ansehen genießen wie Ärztinnen und Anwält*innen.
Mal ehrlich, in Europa ist das Bildungssystem kaputt, das Gesundheitssystem kaputt ... und Winkeladvokaten verdienen sich eine goldene Nase mit zwielichtigen Gestalten.
In Asien zählt das Wohl der Anderen (Familie, Gesellschaft ... ) mehr als das eigene Wohl.
Teilw. wird die Firma bzw der Arbeitgeber als Familie betrachtet.
Das hängt (speziell in Japan) aber mit der Kultur und dem von der Gesellschaft erwarteten Erfolg zusammen. Also kommt als erstes immer die Firma weil es dann der Gesellschaft gut geht. Wie es den einzelnen geht ist zweitrangig. Man sieht das ja auch an der überalterten Gesellschaft (Privatleben und Familie wird hinten angestellt, alleine schon wegen den horrenden Mietpreisen).
Du kannst das so sehen, in Japan gibt es kein Scheitern da sonst Gesichtsverlust, in Europe wenn Du scheiterst strandest Du eben am Amt und in Amerika wollen Sie Dich erst wenn Du gescheitert bist.
In Schwellenländern wie den Philippinen ist der Zusammenhalt der Gesellschaft generell stärker weil es für viele keinen Zugang zum Gesundheits- / Pensionssystem gibt, da hat die Firma teilweise schon einen Stellenwert wie Familie (wenn der Arbeitgeber gut ist).
Im Zweifelsfall wirst dann gekündigt, wenn es unbequem wird
Yep. Firmenkultur speziell in Deutschland und Österreich ist nicht familiär und schon gar nicht familienfreundlich.
Es geht um Gewinnmaximierung und nicht Mitarbeiterzufriedenheit. Also so lange man Arbeit und Familie selbst unter einen Hut bringt, kein Problem. Hat man einen vernünftigen und verständnisvollen Chef geht auch viel. Aber hat jemand auch nur ansatzweise das Gefühl von Missgunst oder Bevorzugung ...
@RyunoKi@necrosis@2ndStar Naja, sie sind ja nicht da und die schlechten PISA Ergebnisse zeigen das ja auch. Die Wirtschaft will junge gut ausgebildete Fachkräfte aber selbst nichts investieren (weil es angeblich die Kunden nicht zahlen). Also wird die Verantwortung an die Politik abgegeben, die können selbst nix.
Am Ende ist es wie im Pensionssystem, immer weniger erhalten ein immer aufgeblähteres (A)(Sozial)System. Der Wirtschaft ist es egal da man die Firmen einstampft wenn sie nicht mehr rentabel sind und die Politik, wie hätten die wissen können und hinter mir die Sintflut.
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