Das Fazit: Wir haben ein echtes Problem in #Sachsen und das lässt sich nicht mit Meckerkultur, Eindrücken des Ukraine-Krieges oder ähnlichen Ausreden schön reden.
Besonders, wenn wir uns anschauen, wie die Befragungen stattfanden. Nicht anonym und allein hinter einem Fragebogen, sondern mit sogenannten Computer Assisted Personal Interviews. Das heißt, da saß noch eine Person dabei, mit der die Fragen durchgegangen wurden, und die Ergebnisse sind trotzdem so gruselig.
@crossgolf_rebel@STimmchen
Besonders bemerkenswert ist ja, wie stark sich manche Sachen in so kurzer Zeit verschlimmert haben. Es sind ja immer die Vergleichswerte zur letzten Erhebung angegeben, die erst 21/22 war. Und trotzdem haben sich die Angaben, z.B. ob Zeitungen und der öffentlich rechtliche Rundfunk als glaubwürdig eingestuft werden, um 10-15 % Richtung "schätzen wir als unglaubwürdig ein" verschoben. Und solche Veränderungen gibt es an so vielen Stellen! Das ist nicht nur mangelnde Bildung und Aufklärung, das ist Frust und bei vielen auch Hass und verlorene Scham.
Wenn ich da an meine sture Oma denke, die hätte in so kurzer Zeit nicht mal bei Kleinigkeiten ihre Meinung geändert und im Gegensatz dazu ist bei vielen ja die allgemeine Stimmung quasi von heute auf morgen gekippt.
Und die letzte Erhebung war in der heißen Phase von Corona, da ging es auch vielen nicht gut.
@ueckueck ich bin da glaube ich, anders gestrickt. Nur aus Frust etwas machen, was falsch ist, widerstrebt mir zutiefst.
Da scheine ich aber in der Minderheit zu sein...
@crossgolf_rebel
Gut so!
Ich kann es mir nur über Emotionen und wie gesagt abgelegte Scham erklären (dass früher Leute z.B. vll in Richtung Verschwörungstheorien tendiert haben, sich aber in der Minderheit gefühlt und deshalb ihre Meinung nicht ausgesprochen haben).
Bildung bzw. mangelnde Bildung bei neuen Themen wird mit reinspielen, aber ich kann mir bei einer so schnellen Entwicklung irgendwie nicht vorstellen, dass es stark ist. Also ich hab ja auch schon meine Meinung grundlegend zu Themen geändert (hatte z.B. früher WhatsApp, fand soziale Medien doof oder wäre nie in eine Partei eingetreten), aber das Umdenken war doch meist ein längerer Prozess. Weil es ein Lernen war.
Aber alles wilde Erklärungsversuche, bin ja weder Soziologin noch Politikwissenschaftlerin.
Ich muss oft über Afelias Worte nachdenken, dass wir keine emotionalen Narrative für Demokratie haben. Vll spielt dieser Mangel in solche Umfrageerbenisse rein. @STimmchen
@ueckueck Ein Grund allein wird es wohl nicht sein und fehlende Bildung sicher auch nicht. Die Summe von allem und auch die "normalisierung" in Sprache, fehlende Gegensprache/Aktionen, Zeitungs- und Medienberichten führen sicher auch dazu, das viele ihre Hemmungen ablegen.
Ich hatte diese Woche eine Diskussion mit einer Lehrerin, die die Grünen hasst und für alles verantwortlich macht, was überhaupt passiert und selber von sich sagt "bekennende BLÖD" Leserin zu sein.
Da ist mir auch ein wenig die Spucke weggeblieben. An der Stelle kannst du auch mit Fakten kommen, die werden gar nicht akzeptiert. Die BLÖD hat ja was anderes zu geschrieben... 🥴 @STimmchen
@crossgolf_rebel
Puh und das als Lehrkraft :(
Aber ja, die Normalisierung, da sprichst du was an.
Um wieder meine Oma zu bemühen: Die hat sowas immer "verroht" genannt, trifft irgendwie. @STimmchen
Add comment