Bauern in ganz Deutschland sind am Montag in eine Protestwoche gestartet. Dabei haben sie schon vielerorts den Verkehr mit ihren Treckern blockiert. Was sagt ihr dazu?
@swr3
Nein. Es ist etwas vollkommen anderes, ob einige Menschen nur durch Einsatz ihrer Körper, der Schwerkraft und Sekundenkleber eine Straße für ein paar Stunden blockieren, um die Bundesregierung an die Einhaltung völkerrechtlich verbindender Verträge zu erinnern oder ob Aktivisten versuchen, das Land insgesamt lahmzulegen, sich hoheitliche Rechte anzumaßen und die Krankenversorgung zu unterbrechen, damit die Agrarindustrie in vollem Umfang weiter subventioniert wird.
@swr3 ich erwarte natürlich, dass sowohl die sächsische wie auch die Bundesanwaltschaft sofort Vorermittlungen gegen den Bauernverband wegen des Verdachts der Bildung einer terroristischen Vereinigung aufnimmt. Evtl. muss sogar deren Präsident in Untersuchungshaft. Alles andere ist zweierlei Maß... #treckerterror
@swr3
Nein, das ist
a) die falsche Protestform
b) ist die Symbolik die aufgefahren wird völlig daneben
Und es ist keine Steuererhöhung, wie es gerne mal im Deutschlandfunk tituliert wird, es ist ein Abbau von Subventionen.
In der Sache darf man reden und streiten, das ist dann gelebte Demokratie.
Btw. war es das, was man von der letzten Generation von Seiten der Medien, Politik und Wirtschaft gefordert hatte. Hier scheint man mit zweierlei Maß zu messen, das ist Schade und sendet ein fatales Signal.
@swr3 Grundsätzlich halte ich weder Protest noch Blockaden und auch nicht den Einsatz von Treckern oder anderem Gerät für illegitim; auch gegen die Castortransporte wurden Trecker eingesetzt. Allerdings mit einem konkreten Blockadeziel (Castor), nicht als random Machtdemonstration, und auch nicht mit Todesdrohungen oder Umsturzaufforderungen.
Wir sollten weniger über die Treckerblockaden als über Morddrohungen reden. Das Aggressionspotential dieser "Proteste" sollte nicht unterschätzt werden.
@swr3 Definitiv nein. Da man keinerlei Bereitschaft zeigt zu verhandeln und nur pöbeln will. Dazu nervt gewaltig diese Doppelmoral von allen Seiten. Während die LG noch vor wenigen Tagen wegen genau solcher Aktion Haftstrafen kriegen lässt man hier die Bauern praktisch ganze Städte von der Grundversorgung abschneiden und der Staat schaut dabei zu. Einfach nein.
@swr3
Dafür dass die Bauern protestieren hätte ich vollstes Verständnis, wenn sie vor Müllermilch, Tönnies, Aldi, Lidl usw. protestieren würden, weil es um faire Preise für ihre Produkte ginge. Das habe ich sogar schon lange erwartet.
Dafür, dass sie für die Beibehaltung klimaschädlicher Subventionen protestieren, habe ich kein Verständnis. Das ist kurzsichtig und dumm.
@swr3 Demonstrationsrecht und Demokratie sind untrennbar verbunden. Gewünscht hätte ich mir, dass die Bauernverbände auf die Idee gekommen wären, wilde Popup-Protestmärkte bundesweit zu veranstalten, mit Ankündigung und Einladung zum solidarischen Einkauf, Info und Gesprächen. Mit der gleichen Blockadepower, ohne die martialischen Drohgesten. Und: Scharfe Abgrenzung von Rechtsextremen wünsche ich mir auch von allen Landwirt*innen. Der Feind, auch der der Bauern, steht rechts.
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