Wenn ich sage „ich hasse Männer“ bist du mitgemeint. Alle Männer sind als Unterdrücker Teil des Patriarchats.
Es geht um die Männer, die Gewalt an Frauen verüben, unser Nein nicht respektieren, uns länger in den Ausschnitt als in die Augen schauen; es geht um die Männer, die ihre Wut nicht im Griff haben, meinen mit Geld Konsens zu erkaufen, um die Männer die so viele Frauen vergewaltigt und ermordet haben, aber in letzter Instanz geht es vor allem auch um dich.
Es geht um dich, der bei Gewalt an und Armut von Frauen zuerst an alleinerziehende Väter und die Anzahl an männlichen Suizidopfern denkt, bei der Frage nach Schuld ausschließlich beim Täter für Unschuldsvermutung und Naivität der Opfer argumentiert sowie seinen Frauenhass in Witzen mit schwarzen Humor maskiert.
Es geht um die Töpfe die du nur mit reichlich viel Lob abspülen, die Straßenseite die du nicht wechseln, die Stunden die du nicht reduzieren, den Täter den du nicht canceln, die Verhütung, für die du nicht mit zahlen, und die Privilegien die du nicht teilen willst.
So lange es alle Frauen betrifft können nicht alle Täter nur Ausnahmen sein.
Eure Herrschaft ist erdrückend und wir werden nicht aufhören euch zu hassen, bis alle von uns in Sicherheit und als Teil einer befreiten Gesellschaft sind.
Wenn ihr anders seid, beweist es.
Nicht durch bare minimum und Hashtag #feminist ins Bio, sondern durch Klappe halten und Demut zeigen.
Reproduziert unsere Kämpfe ohne die Absicht euch zu profilieren.
Kämpft für Gerechtigkeit, nicht für die Anerkennung einer Frau.
Kämpft um euch zu befreien; um endlich zu weinen, zu heilen und Gefühle zu zeigen.
Wir schulden euch keine Dankbarkeit
Wir sind nicht gleich, doch wenn auch du unter Ausbeutung leidest, sind unsere Kämpfe am wirkungsvollsten wenn wir sie solidarisch einen.
- Johanna Brauer 21.08.2023, Jugendpolitische Sprecherin für DIE LINKE :linke2:
