SPD-Politiker Ecke über den Angriff: »Es gab kein Wortgefecht, es kam einfach der Schlag« German

Vor einer Woche wurde der SPD-Politiker Matthias Ecke beim Plakatieren zusammengeschlagen. Nun schildert er die Szene aus seiner Sicht und äußert sich kämpferisch: Er werde sich nicht mundtot machen lassen.

Der SPD-Politiker Matthias Ecke hat angekündigt, bald in den Wahlkampf zurückzukehren. »Ich werde mich von dem Angriff nicht mundtot machen lassen«, sagte Ecke eine Woche nachdem er beim Plakatieren angegriffen worden war, in einem Interview.

»Ich bin getroffen, aber nicht eingeschüchtert«, versicherte der Politiker im gemeinsamen Gespräch mit der »Freie Presse«, »Leipziger Volkszeitung« und »Sächsischen Zeitung« .

Der sächsische SPD-Europaspitzenkandidat war am Freitag vergangener Woche in Dresden beim Plakatieren zusammengeschlagen worden.

Er erlitt Knochenbrüche im Gesicht. Im Interview beschreibt er seine Erinnerung an die Attacke.

So sei er gegen 22.30 Uhr im Dresdner Stadtteil Striesen unterwegs gewesen, als er angesprochen wurde. Eine Gruppe von vier Personen habe ihn »provokant und kritisch« gefragt, warum er SPD-Plakate aufhänge.

»Dann bin ich vollkommen unvermittelt angegriffen worden«, erzählt Ecke. »Es gab kein Wortgefecht, es kam einfach der Schlag.«

Es sei eine Sache von wenigen Sekunden gewesen, den Schlag selbst habe seiner Erinnerung nach nur eine Person ausgeführt. »Dann waren sie weg.«

Ecke schildert auch, wie er sich nach der Attacke fühlte. »Ich taumelte. Ich war geschockt. Im konkreten Moment wollte ich nur aus der Situation raus und bin in die andere Richtung gelaufen. Der erste Gedanke war, sich in Sicherheit zu bringen.«

Er werde sich von dieser Tat allerdings nicht mundtot machen lassen, sagte der SPD-Politiker. »Mir geht es von Tag zu Tag besser«, sagte Ecke den Zeitungen, er habe aber auch noch Schmerzen.

»Ich habe im Moment kein Gefühl von eingeschränkter Sicherheit. Dennoch muss ich schauen, wie ich mittelfristig mit der Erfahrung klarkomme.«

Sofern es der Heilungsverlauf zulasse, wolle er schon ab kommender Woche einzelne Termine wahrnehmen. Auch seine Partei erlebe er nicht ängstlich.

Er fühle sich an die Neunzigerjahre erinnert, sagte Ecke. »Auch damals gab es Angsträume, die von Neonazis geschaffen wurden. Auch alte Bekannte von damals und Parteifreunde haben das ähnlich empfunden. Selbst beim Personal in der Notaufnahme am Freitag war das gleich Thema.«

Die AfD habe das gesellschaftliche Klima in den vergangenen Jahren vergiftet. »Wir haben es mit einer produzierten Enthemmung und einer organisierten Verrohung zu tun, die die AfD zusammen mit anderen Strukturen der extremen Rechten erzeugt.«

Er denke an die »Freien Sachsen« und die »Identitäre Bewegung«. Das Ausmaß an Verrohung habe es bisher in Wahlkämpfen nicht gegeben.

In den vergangenen Tagen hatten Angriffe auf Politikerbundesweit für Entsetzen gesorgt. Vor dem Angriff auf Ecke soll in Dresden die Gruppe einen 28-Jährigen attackiert haben, der für die Grünen Wahlplakate anbrachte.

Am Dienstagabend erklärte die Polizei Sachsen, eine Grünenpolitikerin sei in der sächsischen Landeshauptstadt bedroht und bespuckt worden.

In Berlin war am Dienstag die Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) nach Polizeiangaben in einer Bibliothek mit einem Beutel mit hartem Inhalt angegriffen worden.

Die frühere Regierende Bürgermeisterin von Berlin und ehemalige Bundesfamilienministerin wurde am Kopf und am Nacken getroffen und begab sich zur ambulanten Behandlung der Kopf- sowie Nackenschmerzen in ein Krankenhaus.

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